Die frühen Lieder entstanden zusammen mit vielen anderen in den Jahren 1905 bis 1908, in der Zeit also, in der Alban Berg bereits Unterricht bei Arnold Schönberg hatte. Sie waren zwar nicht Teil dieses Unterrichts, aber doch auch nicht gänzlich unabhängig von ihm.
Erst 20 Jahre später fasste Berg den Entschluss, einige dieser frühen Lieder erneuert herauszugeben und zwar – wohl nach Gustav Mahlers Vorbild – in doppelter Gestalt, sowohl mit Klavier-, als auch mit Orchesterbegleitung. Wie viele es sein sollten, war noch einige Zeit ungewiss – schließlich wurden es sieben.
Er entschloss sich jedoch nicht nur, die Lieder auf diese Weise neu zu fassen oder zu verbessern, sondern er wollte sie, trotz der Verschiedenartigkeit der poetischen Vorlagen, zu zyklischer Geschlossenheit verbinden.
Paul Leonard Schäffer unternahm es 2014 – ausgehend von der originalen Klavier-Fassung, die 1928 bei der UE publiziert wurde – den Zyklus für Ensemble (oder Kammerorchester) zu instrumentieren (und nicht einfach die Orchesterfassung zu reduzieren). Er folgte damit dem Weg, den Alban Berg bei seiner Orchestrierung auch nehmen musste.